Joachim Ringelnatz

eigtl. Hans Bötticher; deutscher Kabarettist und Dichter; grotesk-komische, drastisch-humorvolle Gedichte u. a.: "Die Schnupftabaksdose", "Kuttel Daddeldu oder Das schlüpfrige Leid", "Turngedichte"; weitere Veröffentl. u. a.: "Mein Leben bis zum Kriege" (Autobiographie); "Hausdichter" des Münchner Künstlerlokals "Simplicissimus"

* 7. August 1883 Wurzen bei Leipzig

† 17. November 1934 Berlin

Wirken

Joachim Ringelnatz (Hans Bötticher) wurde am 7. Aug. 1883 in Wurzen b.Leipzig geboren. Sein Vater war als Schriftsteller bekannt durch seine Dialektdichtungen und seine Beiträge für die "Jugend". Sein Sohn liess sich nach Erlangung des Einjährigenzeugnisses als Schiffsjunge auf der englischen Dreimastbark "Ellie" anheuern. Die abenteuerliche Reise schildert er in dem in der "Lese" erschienenen Tagebuch. Nach jahrelangem Vagabundieren diente er 1901 in Kiel bei der Kriegsmarine sein Jahr ab und fand dann Anstellung als Plakatmaler, dann als Maschinenschreiber und Agent in Frankfurt a.M. 1906 kam R. nach München und landete schliesslich als Rezitator im "Simplizissimus" der Kati Kobus. Hier blieb er drei Jahre, schrieb Novellen für den "Simplizissimus", die "Jugend" und den "März". Im Nov. 1918 war R. der einzige Marineoffizier, der sich in ...